Dienstag, 31. Januar 2017

2016 - Ein chaotisches Jahr


In diesem Artikel möchte ich einen kurzen Rückblick auf das erste Jahr meines Blogs werfen und die aus meiner Sicht spannendsten Neuerscheinungen, die es in den begrenzten Platz meines Blogs geschafft haben, noch einmal würdigen. Es stellt einen Versuch dar, ein bisschen Ordnung in die Vielzahl der von mir tagebuchartig und „chaotisch“ konsumierten Medien zu bringen. Die zeitlosen Meilensteine aus früheren Jahren werden hier einmal ausgelassen (dazu zähle ich auch das lediglich grafisch aufgearbeitete Skyrim), denn es sollen die aktuellen Erscheinungen im Vordergrund stehen. Dabei kann es natürlich keine vollständige Liste der besten Erscheinungen insgesamt bestimmter Genres, Medien etc. sein; es geht hier nur um die für den Blog ausgewählten Medien.

Total War: Warhammer - in jeder Hinsicht ein beeindruckendes Spiel. Quelle.

Der Überraschungshit des Jahres war für mich das Strategiespiel Total War: Warhammer. Da ich mit der Total-War-Reihe bisher nicht vertraut war, gab es für mich hier viel Neues zu entdecken. Überzeugt hat mich nicht nur das Konzept als solches, sondern auch die vielen, kleinen Details, die das sonst historische Setting der Total-War-Spiele sichtbar und das Warhammer-Universum plausibel in seinem fantastischen Rahmen machen. 
 
Während etwa die menschlichen Völker wie Bretonia und das Imperium untereinander mit Geld und Waren handeln und sesshaft sind, buhlen die nomadischen Chaosstämme um die Gunst ihrer satanischen Götter, indem sie plündern und weiterziehen. Die Völker spielen sich demnach, auch auf dem Schlachtfeld, sehr unterschiedlich, und allein die Inszenierung macht immer wieder Lust, die große Kampagne aus einer anderen Perspektive mit einem anderen Anführer und an einer anderen Startposition zu versuchen. Wenn die Diplomatie scheitert, treffen monströse Kreaturen, edle Ritter und einfache Bauern spektakulär und taktisch fordernd aufeinander. Das sorgt für eine spannende Mischung aus Anspruch und Unterhaltung, die mit DLCs ständig erweitert wird.

Von den Kinofilmen, die ich letztes Jahr gesehen habe, war Deadpool mein Favorit, da er auf sehr gekonnte Weise seinen mal feinen, mal groben Humor mit konsequenter Action verbindet. Außerdem hat er eine längst überfällige Parodie auf die Superhelden-Filme geliefert, die diesen Namen auch verdient und nicht als hohler Klamauk wie etwa Superhero Movie (2008) daherkommt. Deadpool kommt ohne dramaturgische Längen aus und hebt sich damit klar von seiner Konkurrenz ab (Trumbo, Phantastische Tierwesen, Ab in den Dschungel und ganz besonders Rogue One, der einfach zu lang ist).


Deadpool hat eingelöst, was er versprach: Eine deftige Superheldenkomödie. Quelle.

In literarischer Hinsicht kann ich keinen Überblick über Neuerscheinungen geben, da ich letztes Jahr vor allem Klassiker gelesen habe. So ist Ian McEwans spannende Mischung aus Satire, Krimi und Familiendrama namens Nussschale (engl.: Nutshell) ganz außer Konkurrenz. Die Geschichte ist sehr witzig und die Figuren werden psychologisch präzise seziert während immer wieder McEwans eigene, kritische Stimme hervorbricht. Es hat mir wieder Lust gemacht, häufiger Neues auszuprobieren.

Zu den Artikeln, die es letztes Jahr leider nicht geschafft haben, gehören u. a. zwei Artikel über die Thief-Reihe: Einer über Deadly Shadows, wozu ich mich einfach nicht aufraffen konnte, es zu Ende zu spielen, und einer über meine Wünsche für das nächste Thief-Spiel (sofern es eines geben wird), der auf die Deadly-Shadows-Review folgen sollte. Außerdem, und hier lag es an zeitlichen Gründen, ein Artikel über H. G. Wells The Time Machine, den SciFi-Thriller Snowpiercer und die großartige französische Komödie Ruby & Quentin. Ob und wann diese Artikel kommen, kann ich leider noch nicht sagen – nach wie vor halte ich alle LeserInnen dazu an, sich einfach überraschen zu lassen, was da auf sie zukommt. In jedem Falle wünsche ich allen Blog-Lesern ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2017!